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28. 4. 2007

Ein Ausflug aufs Land

Seit Wochen schon sprechen die Kinder der Anwar-Schule vom Ausflug, seit Wochen schon freuen sie sich darauf. Endlich in der zweiten Aprilhälfte ist es dann soweit.

Doch nicht nur die Kinder, auch die Lehrerinnen und einige Mütter steigen heiter und erwartungsvoll in den Bus, einen Tag „Auszeit“ vom anstrengenden Alltag, ein wenig Bewegung bringen in die ansonsten immer enger geschnürten und erschwerten Reisemöglichkeiten in der Westbank.

So bedeutend für das wieder Kraft schöpfen, für Stunden von Unbeschwertheit und heiterem Dasein, auch wenn die Gesamtlage immer wieder daran erinnert, insbesondere wenn man Hebron mit seinen Absperrungen, Stacheldrahtzäunen, Gittertüren und Straßenblockaden besuchen möchte.

Hendrik, unserer Zivildienstpflichtiger im Projekt hat den Ausflug begleitet und einige schöne Momente mit seiner Kamera festgehalten.

Anna Crummenerl

An einem Donnerstag im Frühlingsapril haben wir Lehrerinnen und Kinder der „Anwar-Schule in der Begleitung von einigen Beduinenmüttern der Jahalin-Beduinen einen ganztägigen Ausflug ins palästinensische Dorfleben in der Nähe von Hebron unternommen.

Voll beladen machte sich der Bus am frühen Morgen von Assariah auf den Weg.
Der Ausflug war der zweite dieser Art in unserem Lehrprogramm über unterschiedliche Lebensweisen und auch Kulturen in der palästinensischen Gesellschaft. Letztes Jahr besuchten wir Familien der Jahalin-Beduinen auf dem Weg nach Jericho.

In diesem Jahr wurden wir von Familien des Dorfes Samou, südlich von Hebron eingeladen. Wirklich bemerkenswert an diesem Dorf ist die sichtbar geschützte Natur, die Felder, um die sich die Bauern des Dorfes kümmern, sichern diese doch ihren Lebensunterhalt. Einfache Wohnhäuser können wir sehen, der alte traditionelle bäuerliche Lebensstil ist hier noch sichtbar, die Gastfreundschaft gehört elementar dazu.

So wurden wir bei unserer Ankunft im Dorf herzlich und großzügeg empfangen, mit Lächeln in den Gesichtern und mit großer Freude.

Im großen Wohnzimmer wurde uns ein köstliches Essen serviert. Das traditionelle Gericht heißt Mansaf, welches aus Reis besteht, mit Fleisch bedeckt und dann mit sauerem Joghurt begossen wird. Wir saßen auf Matratzen, wie es hier üblich ist und nicht auf Stühlen, wie es in der Stadt üblich ist.
Nach dem Essen wurden wir vom Gastgeber über den Bauernhof geführt. Hier konnten die Kinder einen Eindruck vom ländlichen Leben bekommen.

So haben wir uns einen traditionellen Backstubenplatz angeschaut. Tabun wird das hier genannt. Natürlich durften wir auch diese Brote kosten und dazu gab es dann einen Pfefferminztee. Viele alte traditionelle Werkzeuge wurden erklärt, Hühner, Schafe und Ziegen waren überall zu sehen.

Am frühen Nachmittag haben wir uns herzlich von unseren Gastgebern verabschiedet und die Nähe zu Hebron genutzt, die Moschee mit den Gräbern des Patriarchen Ibrahim und seiner Frau Sarah zu besuchen.

Die Moschee wird vom israelischen Militär stark kontrolliert. Die Kinder waren erschrocken von den dreimaligen Kontrollen, bevor wir in die Moschee gelangen konnten.

Am alten Markt bummelten wir gegen Ende unserer Reise noch ein wenig, manche haben auch noch Einkauf gemacht.

Gesund sind wir am Abend nach Hause zurückgekehrt.

Text: Ayshe, Leiterin der Anwar-Schule
Fotos: Hendrik Dürr

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